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Flugzeug Gersau (CH)

Wie alles begann

Es ist doch immer wieder erstaunlich welche Geschichten ich zu höhren bekomme. Es war an einem Besuch im Restarand Alpenblick in Seelisberg. Es soll, in der 40er Jahren vor Gersau, eine C-35 aus mysteriösen Gründen bei einem Übungsflug abgestürzt sein. Wie an jeder anderen Geschichte ist an dieser ein Hauch von Wahrheit daran. Nach längeren googlen fand ich heraus, dass es ein Buch gibt, dass alle Flugzeugabstürze der Schweizer Flugwaffe dokumentiert. Also ab in die Stadtbibliothek und das Buch ausleien.


Der Absturz

Am 20. Juni 1941 während eines Übungsfluges gerit der Pilot bei der dritten Angrifsübung in eine Vrille. Nachdem der Pilot erfolglos versuchte die C-35 abzufangen stiege er auf ca. 2300m aus. Kurze Sekunden später folgte ihm sein Beobachter. Beide landeten mit geöffneten Falschirmen vor Gersau im Vierwaldstättersee. Zwei Kursschiffe, die "Schiller" und die "Italia" befanden sich in der Nähe der Absturzstelle. Die "Schiller" musste ihre Rettungsversuche abbrechen, weil rund 2200 Passagiere sich aus Neugier auf die Steuerbordseite drängten und die Schiller drohte durch die Krägung und offenen Bullaugen Wasser zu machen. Ein privates Boot fuhr zum Unglücksort. Die Personen im privaten Boot waren leider zu spät und mussten hilflos zusehen wie der Pilot vor ihren Augen versank. Der Beobachter wurde von der "Italia" aufgenommen. Trotz längeren Suchaktionen konnten die Rettungskräfte den Pilot und die C-35 nicht mehr finden.

Die Suche 1. Teil

Als erstes fuhr ich mit meinen GPS/Sounder auf die Stelle der Koordinaten die ich dem Buch entnommen habe. Es stellte sich schnell heraus, das die Stelle zu Tief für Trimixtauchgänge und unserer Möglichkeiten sind. Also Lotete ich den Seegrund auf rund 200 Meter genau aus und erstellte mit Hilfe der Software DRDEPTH ein relief des Seegrunds. Unweit der Koordinaten in nördlicher Richtung zeigte das Sonar eine leichte Erhöhung, die es Wert war mit dem ROV mal genauer anzuschauen.

Die Suche 2. Teil

Die ertsen Vorstösse mit einem ROV waren leider ergebnislos. Andauender Wellenschlag durch die vorbeifahrenden Schiffe, Windabtrift (Biese) erschwerten uns die Vorstösse in dise Tiefen. Als sich das Kabel unseres ROV in einer Felsformation verfing, etschieden wir uns die ROV Tauchgänge in die Nachsaison zu verlegen.

Leider wurde im Herbst 2010 durch wichtige Private Angelegenheiten gezwungen die Suche nach der C-35 zu unterbrechen.
Im Frühling 2012 habe ich die Arbeit wieder aufgenommen diverse Recherchen im Flugzeugmuseum Dübendorf und etliche Stunden in der Bibliotek Luzern helfen uns die Reste der C-35 in den dunklen Tiefen des Vierwaldstättersees beser zu erkennen.

Der Doppeldecker

Das Doppeldecker Mehrzweckflugzeug K+W C-35 wurde von der Schweizer Luftwaffe in den 30er und 40er Jahren für Aufklärungs-, Luftverteidiguns und Bombenabwurfflüge eingesetzt. Die ab 1936 in den K+W Werken in Thun gebauten C-35 wurden von der Schweizer Luftwaffe bis 1945 auch im zweiten Weltkrieg eingesetzt. Eine restaurierte C-35 ist heute im Flugzeugmuseum Dübendorf ausgestellt.

Viele Deteilfotos helfen uns bei der Erkennung

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Technische Daten C-35

Besatzung 2
Länge 9,54 m
Spannweite 13,08 m
Leergewicht 2190 kg
Max. Zuladung 940 kg
Antrieb Hispano-Suiza HS-77 V12-Zylinder mit 860 PS
Max. Geschwindigkeit 335 km/h
Reichweite 750 km
Bewaffnung
eine Motorkanone, 2 MG in den Tragflächen, ein Beobachter-MG und Abwurfmunition

Besuche: 6521.

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